Ich liebe Bambus. Ich weiss nicht warum genau – aber ich bin total von Bambus fasziniert, begeistert und in den Bann gezogen. Mein Traum war (und ist es nach wie vor) schon immer, einen kleinen Bambuswald im Garten zu haben. Platz dafür hätten wir, aber wie so oft teilen nicht alle meine Faszination.
Anstelle eines Bambuswaldes ist mir die Idee einer Bambushecke gekommen. Wir haben zurzeit eine rund 60m lange Kirschlorbeerhecke, die zwei Seiten sichtschützt. Die Hecke ist massiv: an der dicksten Stelle ca. 3m dick und an der höchsten ca. 6m hoch. das jährliche Schneiden dauert entsprechend lange und benötigt diverse Geräte.
Wie gesagt, ich bin auf die Idee gekommen, diese massive Hecke durch eine Bambushecke zu ersetzen. Ich möchte die bestehende aber nicht einfach entfernen, denn Sichtschutz muss sein. Deshalb bin ich auf folgenden Plan bzw. Vorgehen gekommen:
- Die bestehende Hecke auf der Aussenseite massiv bis tief ins Gehölz zurückschneiden (ca. halbe Tiefe der Hecke bis max. zum Stamm)
- Auf der Aussenseite eine Bambushecke anlegen
- Sobald die Bambushecke etwas hergibt, den Rest der bestehenden Hecke auf der Innenseite entfernen
Dadurch würde nicht nur der Sichtschutz vorhanden bleiben, sondern es würde auch ein Schrittweises vorgehen erlauben, also nicht die ganze Hecke muss ersetzt werden, sondern man könnte mit einer Teilstrecke starten.
Das Vorgehen im Detail
- Bambusart auswählen
- Teststück auswählen
- Bambus besorgen
- Bestehende Hecke aussen entfernen
- Bambushecke pflanzen
- Bewässerung anlegen/ sicherstellen
- Rhizomsperre überlegen
- Analysieren und fortfahren oder beenden
- Restliche Hecke innen entfernen
- Rhizomsperre und Abgrenzung zum Rasen verbauen
Bambusart
Nach einer ersten Internetrecherche empfiehlt sich Flachrohrbambus in verschiedenen Ausführungen (bspw. zebra oder gold). Die sollen sehr pflegeleicht, schnell wachsend, dicht sichtschützend und winterhart sein. Allerdings mögen sie keinen Nord- und Ostwind.
Da es bei uns teilweise schon etwas windig ist, muss ich als nächstes herausfinden, woher der Wind vorwiegend bläst. Dazu bastle ich mir eine einfache Windfahne.
Update am 20.06.2022:
Es hat sich gezeigt, dass es bei uns meistens Westwind gibt, Ost- und Nordwind sind eher selten. Also habe ich mich für zwei Bambusarten entschieden: Goldbambus und Schirmbambus. Da beide unterschiedlich aussehen, verschiedene Eigenschaften aufweisen und entsprechende Bedürfnisse haben, habe ich mir von beiden ein jeweils ca. 80-100cm Exemplar besorgt und schaue jetzt weiter, wie sie sich verhalten.
Update am 25.06.2022:
Nach weiterer Recherche habe ich mich entschieden, doch keinen Flachrohrbambus zu verwenden. Hauptsächlich, weil dieser Ausläufer bildet und damit eine Rhizomsperre benötigt. Vermehrt lese ich, dass eine Sperre zwar wirkt, aber der Bambus trotzdem oft Wege findet, eine solche zu umgehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hecke an einer Böschung mit bis zu 1m Höhnenunterschied steht – somit müsste innen die Sperre weit über einen Meter tief gesetzt werden, was ich einfach für zu aufwändig halte.
Damit bin ich auf die Sorte Fargesia Robusta Campbell gestossen, die ebenfalls hoch (anscheinend bis zu 4m und im Alter eher noch höher) und dicht wächst, aber horstbildend ist. Das macht sie kontrollierbarer. Zudem soll sie bis unten Blätter tragen und ebenfalls sehr winterhart dein. Ich schliesse nicht aus, dass in der Hecke verschiedene horstbildende Arten gemischt werden, um ein lockeres Gesamtbild zu erzeugen.
Um das Ganze zu testen, habe ich in der Hecke auf der Aussenseite ein Loch geschlagen. Das soll genug Platz bieten, um einen Bambus anzusiedeln und zu verstehen, wie er sich verhält. Ich habe anstelle eines Fargesia Robusta Campbell einen Fargesia Murieliae Jumbo eingepflanzt, da der gut erhältlich war in einem örtlichen Baucenter. Diese Art soll sich aber ähnlich verhalten. Jetzt heisst es warten und schauen, wie sich der Bambus einlebt.
Update am 13.07.2022:
In der Zwischenzeit habe ich das Loch an der Heckenaussenseite vergrössert und 10 Fargesia Robusta Campbell bestellt. Der Plan ist jetzt, dass 6-7 der Pflanzen ins Loch in der Hecke kommen und 3-4 vor die Hecke an einer Stelle, die zwar noch zu unserem Grundstück gehört, bisher aber brach liegt. Das wird vermutlich alles bleiben in diesem Jahr. Wenn alles gut wächst, wird im nächsten Jahr weitergemacht.
Update am 18.07.2022:
Die Bambuspflanzen sind angekommen und sind bedeutend grösser als erwartet (dichter und höher). Da bereits alles vorbereitet war, musste ich sie nur noch nässen und einsetzen. Da die Pflanzen grösser sind, habe ich den Pflanzabstand leicht vergrössert und komme damit auf ca. 5 Meter Hecke. Jetzt wird alles viel gewässert und drei Wochen abgewartet – bei guter Entwicklung kann ich mir noch eine Erweiterung dieses Jahr vorstellen.


Update am 12.09.2022:
Die Bambuspflanzen sind eingewachsen und haben zum Teil auch ausgetrieben. Nun muss sich zeigen, wie sie den Winter überstehen werden. Ist alles erfolgreich, plane ich die ganze Breite (ca. 11m) weiter mit Bambus zu bepflanzen im kommenden Frühling.
Bzgl. Wachstumsbegrenzung habe ich bisher Verschiedenes gelesen. Mein Plan ist es, eine 30cm hohe Wurzelsperre einzugraben. Gemäss verschiedener Autoren sollte das bei Fargesia reichen. Dadurch begrenze ich einerseits das Wachstum gegen aussen und sichere mir einen wenige Zentimeter breiten Streifen zur Befestigung eines zusätzlichen Sichtschutzes, andererseits begrenze ich das Wachstum klar gegenüber den Nachbargrundstück. Auf der Innenseite forme ich dadurch die Grenze zwischen Hecke und Rasen. Allenfalls braucht es dafür zwei parallele Begrenzungen – die erste als Bambuseingrenzung, die zweite als Rasenbegrenzung und der Platz dazwischen als Puffer und für den Rasenroboter zum Sicherstellen, dass er den Rasen bis an den äusseren Rand mäht.
Update folgt…