Einleitung
Seit meiner Jugend trage ich eine Brille oder Kontaktlinsen. Gestört hat mich eigentlich immer nur die Brille, bspw. beim Sport, bei Sonne und jetzt während Covid mit den Mund-Nasen-Schützen – Kontaktlinsen waren nie das Problem. Trotzdem habe ich immer wieder mal daran gedacht, meine Auge lasern zu lassen, damit ich eben immer gute Sicht hätte – morgens beim Aufstehen, abends nach einem langen Tag, jederzeit mit Sonnenbrille und so weiter.
Früher habe ich allerdings immer – ohne mich je zu informieren – gedacht, dass eine solche Augenoperation grosse Risiken birgt, gar zur Erblindung führen kann. Deswegen habe ich mich auch nie näher damit auseinandergesetzt. Bis mir vor kurzem jemand aus meinem nahen Umfeld erzählt hat, dass sie es gemacht hat und nur positives zu berichten hat.
Meine Entscheidung zur Femto-Lasik
Also habe ich einen Beratungstermin ausgemacht, um zu erfahren, ob das bei mir überhaupt ginge. Parallel habe ich mich online darüber informiert, was die Risiken sind, welche Verfahren es gibt, wie der Ablauf wäre, wie hoch die Kosten sind und so weiter.
Bei meinem ersten Termin musste ich in diverse Geräte schauen und allerhand Parameter meiner Augen wurden erfasst. Nach gut 30 Minuten war alles vorbei und mir wurde mitgeteilt, dass meine Augen alle Voraussetzungen erfüllen. Allerdings würde es eine zweite und noch längere Untersuchung geben – erst danach könnte definitiv entschieden werden. Freudig machte ich einen Termin für die Zweituntersuchung und auch direkt für die Operation aus.
Auch die Zweituntersuchung verlief problemlos. Ich wurde gut beraten und aufgeklärt – der Operation stand nichts mehr im Weg. In meiner Vorfreude fragte ich, ob nicht in der Zwischenzeit ein früherer Operationstermin frei wäre – und es gab noch einen Slot genau eine Woche später. Natürlich habe ich zugesagt.
Meine Operation
Ich erhielt allerlei Papiere, die ich unterschreiben musste. Zudem habe ich die vollen Operationskosten noch vor der Operation beglichen. Am Tag der Operation kam ich an – stilecht noch mit den Fahrrad, das meine Frau später auf dem Heimweg mitnehmen würde. Alles war top organisiert, ich erhielt Schmerz- und Beruhigungstabletten, wurde nochmal aufgeklärt, eingekleidet und schliesslich wurden auch die Augen vorbereitet.
Die Operation selber hat nur wenige Minuten gedauert. Die Lidhalter waren jeweils unangenehm und ich verspürte teils stechende Schmerzen im äusseren Augenbereich. Die tatsächlichen Eingriffe – Präparation des Flaps und tatsächliche Oberflächenlaserbehandlung – waren sehr unspektakulär. Direkt nach der Operation war die Sicht verschwommen – aber es war anders als davor, eben verschwommen, aber dahinter nicht mehr unscharf. Ich war schmerzfrei und begeistert! Mit Sonnenbrille ausgestattet wurde ich abgeholt und habe mich erstmal zu Hause schlafen gelegt.
Die ersten Tage danach
Dann hat das Tröpfeln begonnen: mir wurde ein strenger Zeitplan mitgegeben, wann ich welche Augentropfen anzuwenden hatte. Am ersten Tag habe ich sehr viel getropft und die Sicht war schon sehr gut. Abends habe ich mich sogar noch für eine kurze Autofahrt aus den Haus getraut – ein herrliches Gefühl korrekturlos unterwegs zu sein.
Am zweiten Tag habe ich vollends realisiert, dass ich nun tatsächlich ohne Korrektur wieder scharf sehe. Ich musste viel tröpfeln, da die Augen sehr trocken waren. Ich habe auch festgestellt, dass zwischen dem linken und rechten Auge Unterschiede sind: das linke Auge war komplett problemlos während das rechte zunehmend wieder unscharf wurde. Das wurde jeweils gegen Abend stärker und konnte mit mehr tröpfeln etwas abgefedert werden. Zudem hat sich das Auge etwas unangenehmer angefühlt – mit stärkerem Fremdkörpergefühl.
Die erste Nachuntersuchung hat ergeben, dass ich nun 120+% sehe. Ich habe erwähnt, dass das linke Auge besser sieht und mir wurde erklärt, dass es Unterschiede geben kann am Anfang und dass das mit der Trockenheit und Reizung zusammen hängt.
In den folgenden Tagen habe ich viel getropft. Der Unterschied zwischen den beiden Augen bzw. die schwächere Sehleistung rechts hat sich allerdings anfangs eher verstärkt. Teilweise hat es sich angefühlt, wie wenn ich links eine Kontaktlinse tragen und rechts keine Korrektur hätte, was teils auch zu Kopfschmerzen geführt hat. Allerdings hat sich dieser Unterschied immer nur bei der Sicht in die Ferne gezeigt. Teilweise waren beide Augen gutsichtig – es lag also wohl nicht an einer fehlenden Korrektur.
Ich habe mich daraufhin im Internet in Foren umgeschaut und festgestellt, dass es das wohl geben kann. Obwohl die volle Sehleistung als nach ein paar Tagen angegeben wird, kann es anscheinend auch sein, dass dies ein- oder beidseitig länger dauert. Die Tatsache, dass bei mir auch rechts teilweise gute Sicht vorhanden ist und dass es zunehmend besser wird, stimmt mich zuversichtlich.
Nachtrag nach 7.5 Monaten: das rechte Auge ist nach wie vor etwas schwächer als das linke. Teilweise stört das leicht, da eine einseitige leichte Unschärfe vorhanden ist. Zudem empfinde ich bei beiden Augen ein erhöhtes oder schneller auftretendes Trockenheitsgefühl. Aber ich kann nicht abschliessend sagen, ob das vom Eingriff oder von den sommerlichen Temperaturen kommt. (20.06.2022)